Einleitung
Du leidest unter einer Hausstaubmilben-Allergie und möchtest deine Symptome auf natürliche Weise lindern? Neben Medikamenten und Maßnahmen wie regelmäßigem Staubsaugen oder allergendichten Matratzenbezügen spielt auch deine Ernährung eine wichtige Rolle.
Denn was du isst, beeinflusst direkt dein Immunsystem – und damit, wie stark dein Körper auf Hausstaubmilben reagiert. In diesem Beitrag erfährst du, wie du mit sieben gezielten Ernährungstipps dein Immunsystem beruhigen und Beschwerden reduzieren kannst.
Was bei einer Hausstaubmilben-Allergie im Körper passiert
Die allergische Reaktion auf Hausstaubmilben wird meist durch winzige Partikel ausgelöst – vor allem durch Reste der Milben oder ihren Kot. Gelangen diese in die Atemwege, startet dein Immunsystem eine übertriebene Abwehrreaktion, obwohl keine echte Bedrohung vorliegt [1].
Dabei werden folgende Botenstoffe freigesetzt:
- Histamin: verursacht laufende Nase, juckende Augen, Hautreaktionen
- Leukotriene und Prostaglandine: verstärken die Entzündung und führen zu Hustenreiz oder verstopfter Nase [2]
- Zytokine: aktivieren weitere Abwehrzellen und steigern die Entzündungsreaktion [2]
Sensibilisierung – der Weg zur Allergie
Beim ersten Kontakt mit Milben kann dein Immunsystem sie fälschlich als gefährlich einstufen. Diese sogenannte Sensibilisierung verläuft zunächst symptomlos. Beim nächsten Kontakt erkennt das Immunsystem den Auslöser wieder – und reagiert deutlich stärker. So entsteht eine allergische Reaktion [3][4].
7 Ernährungstipps gegen Hausstaubmilben-Allergie
1. Ballaststoffe für die Darmflora
Ballaststoffe fördern die Vielfalt der Darmbakterien, die wiederum entzündungshemmende Stoffe produzieren und die Immunbalance verbessern [5].
- Täglich 1 Portion Haferflocken (ca. 50 g) zum Frühstück
- Täglich 1 Apfel oder eine Handvoll Beeren
- Dreimal pro Woche 1 Portion gekochte Linsen oder Kichererbsen (je ca. 150 g)
2. Omega-3-Fettsäuren dämpfen Entzündungen
Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und können überaktive Immunprozesse regulieren [6].
- Zweimal pro Woche fettreicher Fisch wie Lachs, Makrele oder Hering (je ca. 150 g)
- Alternativ: Täglich 1 Esslöffel Leinöl oder Chiasamen
3. Vitamin D reguliert die Immunreaktion
Ein ausgeglichener Vitamin-D-Spiegel hilft dem Körper, auf Allergene weniger überempfindlich zu reagieren [7].
- Täglich 15–30 Minuten Sonnenlicht auf Gesicht und Arme
- Zweimal pro Woche Eier (je 2 Stück)
- Bei Mangel: Einnahme eines Vitamin-D-Präparats nach ärztlicher Empfehlung
4. Quercetin als natürliches Antihistamin
Quercetin ist ein sekundärer Pflanzenstoff, der die Ausschüttung von Histamin hemmt – dem Hauptauslöser vieler allergischer Symptome [8].
- Täglich 1 Apfel mit Schale
- Mehrmals pro Woche rote Zwiebeln, Brokkoli oder Grünkohl (je ca. 150 g)
5. Vitamin C und E senken Histamin im Körper
Vitamin C baut Histamin im Körper ab, Vitamin E schützt die Schleimhäute und wirkt antioxidativ [9].
- Täglich 1 Paprika oder 1 Orange
- Dreimal pro Woche 1 Handvoll Mandeln oder Sonnenblumenkerne
6. Zink und Eisen fördern Immuntoleranz
Ein Mangel an Zink oder Eisen kann das Immunsystem schwächen und allergische Reaktionen begünstigen [10].
- Täglich 1 Esslöffel Kürbiskerne oder Haferflocken
- Zwei- bis dreimal pro Woche mageres Fleisch oder Tofu (je ca. 150 g)
- Dazu Vitamin-C-reiche Lebensmittel wie Paprika oder Orangensaft zur besseren Eisenaufnahme
7. Probiotika zur Unterstützung der Darmflora
Probiotische Kulturen können das Gleichgewicht der Darmflora verbessern und das Immunsystem stärken [11].
- Täglich 1 Becher Naturjoghurt (150–200 g) mit lebenden Kulturen
- Zweimal pro Woche 1 Portion rohes Sauerkraut oder fermentiertes Gemüse (ca. 100 g)
Fazit
Die Ernährung allein kann eine Hausstaubmilben-Allergie nicht heilen. Sie kann aber helfen, die Symptome zu lindern, die Immunreaktion zu regulieren und die allgemeine Lebensqualität zu verbessern.
Wichtig ist eine ausgewogene, pflanzenbasierte Ernährung mit gesunden Fetten, Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und Probiotika. Vermeide stark verarbeitete Lebensmittel, Zucker und Alkohol – sie fördern Entzündungen und belasten das Immunsystem zusätzlich.
Quellen
- Pawankar R. et al. (2011). Allergic diseases and asthma: a major global health concern. WAO Journal.
- Barnes PJ. (2008). Cytokine modulators as novel therapies for asthma. Annual Review of Pharmacology and Toxicology.
- Akdis CA et al. (2004). Mechanisms of allergen-specific immunotherapy. Journal of Allergy and Clinical Immunology.
- Bousquet J et al. (2001). Allergen sensitization and exposure as risk factors for asthma. Journal of Allergy and Clinical Immunology.
- Arrieta MC et al. (2015). The intestinal microbiome in early life: health and disease. Frontiers in Immunology.
- Calder PC. (2010). Omega-3 fatty acids and inflammatory processes: from molecules to man. Biochemical Society Transactions.
- Chambers ES et al. (2020). Vitamin D and the immune system. Current Opinion in Clinical Nutrition and Metabolic Care.
- Boots AW et al. (2008). Quercetin and immune function. Biochemical Pharmacology.
- Janakiram NB et al. (2012). Antioxidant and anti-inflammatory properties of vitamins C and E. Nutrition and Cancer.
- Prasad AS. (2009). Zinc in human health: effect of zinc on immune cells. Molecular Medicine.
- West CE et al. (2016). Probiotics for allergy prevention. Current Opinion in Allergy and Clinical Immunology.
