Dein Bettzeug ist frisch gewaschen, hygienisch sauber und endlich milbenfrei. Jetzt willst du, dass es auch so bleibt, oder? Das Problem: Hausstaubmilben kommen nicht einfach von selbst zurück – aber sie finden ihren Weg über Staub, winzige Hautschuppen und warme Luft. Und genau hier spielt die Jahreszeit eine wichtige Rolle.
Das steckt dahinter: Milben lieben es warm und feucht
Hausstaubmilben sind winzige Spinnentiere, die sich von Hautschuppen ernähren. Sie mögen es kuschelig – bei etwa 25 °C und 70–80 % Luftfeuchtigkeit fühlen sie sich am wohlsten. Deshalb ist ihre Hauptvermehrungszeit von Mai bis Oktober. In dieser Zeit steigt die Milbenzahl deutlich an, vor allem in Bettdecken, Matratzen und Polstermöbeln.
Im Spätsommer und Frühherbst erreicht die Allergenbelastung ihren Höhepunkt. Das liegt daran, dass Milben zwar noch aktiv sind, die Luftfeuchtigkeit aber langsam sinkt – ideale Bedingungen, damit der Kot trocknet und leicht aufgewirbelt werden kann.
Warum du im Winter trotzdem mehr Symptome hast
Wenn die Heizung läuft, sinkt die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen. Dadurch sterben viele Milben – doch das ist kein Grund zur Entwarnung. Ihr getrockneter Kot und ihre Körperreste zerfallen und werden durch Heizungsluft aufgewirbelt. Das bedeutet: Mehr allergene Partikel in der Atemluft, obwohl weniger Milben leben.
Kennst du das Gefühl, wenn du morgens mit verstopfter Nase oder juckenden Augen aufwachst, obwohl du gar nicht erkältet bist? Das könnte genau dieser Effekt sein.
Licht, Wärme und Kälte – was wirklich hilft
Milben mögen weder Sonnenlicht noch extreme Temperaturen. UV-Licht tötet sie ab, ebenso wie Hitze. Deshalb gilt:
Tipp: Wasche Bettwäsche, Bezüge und Kuscheltiere bei mindestens 60 °C und trockne sie anschließend im Wäschetrockner. Das tötet Milben ab und entfernt auch den allergenen Staub.
Auch Kälte kann helfen – allerdings nur, wenn sie wirklich intensiv ist. Eine Studie zeigte, dass Milben bei −15 °C über 24 Stunden inaktiviert werden, während normale Frostgrade kaum Wirkung haben. Für empfindliche Stofftiere kannst du also ruhig das Gefrierfach nutzen.
Raumklima und Schlafhygiene: So schützt du dich
Damit Milben gar nicht erst gute Lebensbedingungen finden, ist das richtige Raumklima entscheidend:
- Halte die Schlafzimmertemperatur unter 18 °C
- Lüfte regelmäßig, um Feuchtigkeit abzuführen
- Nutze milbendichte Bezüge (Encasings) für Matratzen und Kissen
- Vermeide offene Textilien wie Teppiche oder schwere Vorhänge im Schlafzimmer
Gut zu wissen: Luftentfeuchter können helfen, die relative Luftfeuchte unter 50 % zu halten – das ist für Milben zu trocken.
Fazit
Die Hausstaubmilbenallergie ist keine klassische Saisonallergie wie Heuschnupfen. Sie begleitet Betroffene das ganze Jahr über, aber mit saisonalen Schwankungen: Im Sommer vermehren sich Milben stark, im Winter wirbelt ihr Kot Allergene auf. Ein sauberes, kühles Schlafumfeld und regelmäßiges Waschen sind die besten Maßnahmen, um Symptome zu lindern – das ganze Jahr über.
FAQ – Häufige Fragen zur Hausstaubmilbenallergie
Warum juckt meine Nase besonders im Winter?
Weil trockene Heizungsluft den Milbenkot aufwirbelt. Die allergenen Partikel gelangen dadurch vermehrt in die Atemwege.
Hilft regelmäßiges Lüften wirklich?
Ja! Frische Luft senkt die Luftfeuchtigkeit und reduziert damit das Milbenwachstum – besonders wichtig im Schlafzimmer.
Kann man Milben komplett beseitigen?
Nein, aber du kannst ihre Zahl stark verringern und damit die Allergenbelastung deutlich reduzieren.
Was bringt Sonnenlicht gegen Milben?
UV-Licht tötet Milben ab, aber die Allergene in ihrem Kot bleiben aktiv. Deshalb ist zusätzliches Waschen nötig.
Wie oft sollte Bettwäsche gewechselt werden?
Am besten einmal pro Woche – und bei mindestens 60 °C waschen.
Quellen
- ECARF: Hausstaubmilbenallergie – Informationen und Tipps ecarf.org
- Umweltbundesamt: Hausstaubmilbe, Stand 01.03.2019 umweltbundesamt.de
- Apotheken Umschau (K. Kremser): Hausstaubmilbenallergie: Was tun?, aktualisiert 21.11.2024 apotheken-umschau.de
- Deutsches Grünes Kreuz e.V.: Hausstauballergie im Winter – Sinnvolle Maßnahmen
- Helmholtz Zentrum München: Hausstaubmilben – Stofftiere ins Eisfach?, 10.08.2018
- ABC News: Will sunlight kill dust mites and help my allergies?, 18.08.2019
- Lux, S. (2022): Hausstaubmilbenallergie: Aller guten Dinge sind drei. Allergo Journal 31, 55
