Tötet Sonne Hausstaubmilben? Tipps für milbenfreie Bettwäsche
on October 26, 2025

Tötet Sonne Hausstaubmilben? Tipps für milbenfreie Bettwäsche

Wenn du deine Bettwäsche an einem sonnigen Tag ins Freie hängst, fühlt sie sich danach wunderbar frisch an – fast wie ein kleines Wellness-Ritual. Aber hilft die Sonne tatsächlich dabei, Hausstaubmilben zu beseitigen? Die Antwort lautet: Ja, zum Teil – aber nicht vollständig (Portnoy et al., 2013).

Das steckt dahinter:

Hausstaubmilben lieben es warm und feucht – am wohlsten fühlen sie sich bei etwa 20 bis 30 °C und hoher Luftfeuchtigkeit. Werden sie jedoch über längere Zeit Hitze und Trockenheit ausgesetzt, können sie nicht überleben.

Studien zeigen, dass Hausstaubmilben bei Temperaturen von etwa 50 bis 55 °C nach wenigen Stunden vollständig absterben (Portnoy et al., 2013). In einem Feldversuch erreichte die Temperatur unter ausgelegten Teppichen in der prallen Sonne nach drei Stunden rund 55 °C bei nur 24 % Luftfeuchtigkeit – unter diesen Bedingungen überlebten keine Milben (Portnoy et al., 2013).

Auch das UV-Licht der Sonne trägt dazu bei, Milben zu schädigen. Besonders die kurzwelligen UV-B-Strahlen können die Zellstrukturen der Milben angreifen. Noch stärker wirkt allerdings künstliches UV-C-Licht, das in Laborversuchen nach etwa einer Stunde zu einer 100 %igen Abtötung von Milben führte (Mikhailov et al., 2021). In der Natur kommt UV-C jedoch nicht vor, da es von der Erdatmosphäre herausgefiltert wird.

Warum Sonne allein nicht reicht:

Selbst wenn die Sonne Milben tötet, bleiben ihre Rückstände und der Milbenkot in den Textilien zurück – und genau darin stecken die Allergene, die die typischen Symptome wie Niesen, juckende Augen oder Atembeschwerden auslösen (Allergieinformationsdienst e.V., 2018). Die Sonne beseitigt also zwar die Milben selbst, aber nicht automatisch die allergieauslösenden Partikel.

Um die Allergenbelastung wirklich zu senken, müssen die Rückstände ausgewaschen oder ausgespült werden. Deshalb reicht Sonnenlicht allein nicht – es braucht zusätzlich eine gründliche Reinigung. Mehr dazu findest du im Bedding Bird Ratgeber: Allergiker-Bettwäsche richtig waschen.

Tipp:

  • Bettwäsche regelmäßig bei mindestens 60 °C waschen. Diese Temperatur tötet Milben und ihre Eier sicher ab – und spült auch die Allergene aus den Fasern (Portnoy et al., 2013).
  • Danach an der Sonne trocknen. Die UV-Strahlung unterstützt den Effekt, während die trockene Wärme das Milbenmilieu zusätzlich unattraktiv macht.
  • Kissen, Decken und Matratzen regelmäßig lüften. So entziehst du Feuchtigkeit – und das mögen Milben überhaupt nicht.

Fazit:

Direkte Sonneneinstrahlung kann Hausstaubmilben in Bettwäsche und Bettzeug abtöten, wenn sie heiß genug ist und die Textilien mehrere Stunden in der Sonne liegen (Portnoy et al., 2013). Allerdings bleiben die Allergene weiterhin vorhanden, wenn du die Bettwäsche nicht zusätzlich heiß wäschst. Die beste Strategie ist also: erst waschen, dann in der Sonne trocknen – so nutzt du das Beste aus beiden Welten.

Wenn du unter einer Hausstauballergie leidest, helfen dir außerdem milbendichte Bezüge (Encasings) und regelmäßiges Lüften, damit du nachts endlich wieder frei durchatmen kannst.

FAQ – Häufige Fragen zur Wirkung von Sonne auf Hausstaubmilben

1. Reicht es aus, meine Bettwäsche regelmäßig in der Sonne zu lüften?

Nein, das allein reicht nicht aus. Sonne kann Milben schwächen oder töten, aber die allergieauslösenden Rückstände bleiben in den Fasern. Nur Waschen bei mindestens 60 °C entfernt sie zuverlässig.

2. Wie lange muss Bettwäsche in der Sonne liegen, um Milben zu töten?

Damit Milben absterben, muss die Textiltemperatur mehrere Stunden lang über etwa 50 °C liegen. Das gelingt nur bei intensiver Sonneneinstrahlung und trockener Luft.

3. Hilft Sonnenlicht auch gegen Milbeneier?

Milbeneier sind widerstandsfähiger als die Milben selbst. Erst ab Temperaturen von rund 60 °C sterben sie zuverlässig ab – also am besten durch Waschen.

4. Kann ich meine Matratze in die Sonne legen, um Milben zu bekämpfen?

Ja, das kann helfen, vor allem bei trockener, heißer Witterung. Allerdings dringt die Wärme nur oberflächlich ein. Für eine gründliche Reduktion sind Encasings und regelmäßiges Saugen besser geeignet.

5. Was ist die effektivste Methode, um Milben langfristig zu reduzieren?

Eine Kombination aus regelmäßigem Waschen bei 60 °C, Sonne zum Trocknen und milbendichten Bezügen. 

Quellenverzeichnis:

  1. Portnoy J. et al. (2013): Environmental assessment and exposure control of dust mites: A practice parameter. Annals of Allergy, Asthma & Immunology. Link
  2. Mikhailov Y. et al. (2021): Acaricidal efficacy of ultraviolet-C irradiation of Tetranychus urticae adults and eggs using a pulsed krypton fluoride excimer laser. Parasites & Vectors, 14, 279. Link
  3. Allergieinformationsdienst e.V. (2018): Hausstaubmilbenallergie – Faktenblatt. Link

Hausstaubmilben sind winzige Spinnentiere, die sich in Matratzen, Bettwäsche und Teppichen wohlfühlen. Sie selbst sind harmlos – das Problem ist ihr Kot und ihre Körperreste. Werden diese Partikel eingeatmet, reagiert das Immunsystem überempfindlich und löst allergische Symptome aus wie Niesen, Husten, juckende Augen oder eine verstopfte Nase.

Beim ersten Kontakt kann der Körper die Milbenbestandteile fälschlich als gefährlich einstufen – das nennt manSensibilisierung. Das Immunsystem merkt sich die vermeintliche „Gefahr“. Bei erneutem Kontakt kommt es dann zu einerstärkeren Reaktion– einer echten Allergie.

Ja. Studien zeigen, dass eineballaststoffreiche, vitamin- und mineralstoffreiche Ernährungdas Immunsystem reguliert und übermäßige Reaktionen abschwächt (Lim et al., 2024; Zhang et al., 2024). BesondersBallaststoffe, Vitamin D, Zink, Eisen und Omega-3-Fettsäurenwirken antientzündlich und fördern die Toleranz gegenüber Allergenen.

  • Ballaststoffe: Vollkorn, Gemüse, Obst – fördern gute Darmbakterien
  • Vitamin D: Lachs, Eier, Sonne – reguliert Immunprozesse
  • Vitamin A & Zink: Karotten, Kürbis, Nüsse – fördern Toleranz
  • Eisen: Hülsenfrüchte, Spinat, Haferflocken – stabilisieren das Immunsystem
  • Omega-3-Fettsäuren: Fisch, Leinsamen, Walnüsse – wirken entzündungshemmend
  • Probiotika: Joghurt, Kefir – stärken die Darmflora

Ja. Eine„westliche Ernährung“ mit viel Zucker, rotem Fleisch, Weißmehl und Fertigprodukten kann Entzündungen fördern und das Immunsystem aus dem Gleichgewicht bringen. Auch Alkohol und stark verarbeitete Fette können allergische Reaktionen verstärken.

Wenn du Mangelerscheinungen hast (z. B. Vitamin D oder Eisen), kann eine gezielte Ergänzung sinnvoll sein – aber nur nach ärztlicher Absprache. Eine ausgewogene Ernährung bleibt die beste Basis.

  • Encasings (milbendichte Bettbezüge) verwenden
  • Bettwäsche regelmäßig bei mindestens 60 °C waschen
  • Trockene Raumluft (unter 50 % Luftfeuchtigkeit) beibehalten
  • Staubsauger mit HEPA-Filter nutzen
  • Stofftiere, Teppiche & Vorhänge regelmäßig reinigen